Medienmitteilungen 2020

Hier finden Sie unsere Medienmitteilungen des Jahres 2020.

Die Reform der Ergänzungsleistungen (EL) tritt am 1. Januar 2021 in Kraft. Während sie in einigen Punkten eine Verbesserung für ältere Menschen herbeiführt, bleiben strukturelle Fragen ungelöst. Wird 2021 an den richtigen Stellschrauben gedreht, werden nicht nur die EL substanziell entlastet, sondern es wird auch die Situation von betreuungsbedürftigen älteren Menschen verbessert.

Armut im Alter ist noch immer weit verbreitet – sie ist aber keine Schande. Denn in keiner Altersgruppe sind die Vermögen und Einkommen so ungleich verteilt, wie bei den über 60-Jährigen. Noch immer ist jede achte Person im Pensionsalter auf Ergänzungsleistungen (EL) angewiesen, um die minimalen Lebenskosten zu decken. «Das zeigt nicht nur, wie wichtig die EL sind, sondern auch, dass sie nur die Lücke schliessen, die dadurch entsteht, dass die AHV ihren verfassungsmässigen Auftrag der Existenzsicherung im Alter nicht erfüllt», betont Alain Huber, Direktor von Pro Senectute Schweiz. Die grösste Fach- und Dienstleistungsorganisation für Menschen im Pensionsalter setzt sich seit über 100 Jahren für die Bekämpfung von Altersarmut ein. So auch bei der jüngsten Reform des Bundesgesetzes über die Ergänzungsleistungen, die am 1. Januar 2021 in Kraft treten wird. «Die Reform kommt den Seniorinnen und Senioren in einigen wichtigen Punkten wie der Anpassung der anrechenbaren Mietkosten entgegen. Dafür haben wir uns als grösste Altersfachorganisation starkgemacht», sagt Huber, räumt aber ein: «Es gilt jedoch, dranzubleiben, und 2021 wichtige Weichen zu stellen, um Altersarmut grundsätzlich zu bekämpfen.»

«Es braucht einen weiteren Schritt»
Bei der Anpassung der anrechenbaren Mietkosten geht die Reform in die richtige Richtung, wird aber den dynamischen Mieten nicht gerecht. An einem zentralen Punkt könnten die EL allerdings langfristig finanziell gestärkt werden, ohne die Menschen im Alter zu bestrafen: mit einer Entlastung bei den Heimkosten und einer Verlagerung hin zu einer besseren Unterstützung bei der Betreuung zu Hause. «Denn 60 Prozent der EL zur AHV flossen 2019 an Menschen im Heim. Dies überrascht angesichts der durchschnittlichen Heimkosten von jährlich 72'000 Franken wenig, zeigt aber, wie wichtig es ist, die EL genau an diesem Punkt durch die gezielte finanzielle Unterstützung von Betreuungsleistungen zu Hause zu entlasten», ergänzt Huber. Eine Studie von Pro Senectute zeigt, dass 660'000 Menschen im Alter über 63 Jahren mit nur einer Betreuungsleistung autonom zu Hause altern könnten und sich ein Alters- und Pflegeheim-Eintritt hinauszögern liesse.

Die Arbeiten an der Motion 18.3716 zur Finanzierung von betreutem Wohnen der nationalrätlichen Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit können 2021 die Weichen in die richtige Richtung stellen. Aber auch die anstehenden Reformen der AHV und der zweiten Säule sind entscheidend, um die strukturellen Fragen der Altersarmut anzugehen. Hier ist im kommenden Jahr das Parlament gefordert. «Wir werden zum Wohl der älteren Bevölkerung an diesen zentralen Themen dranbleiben, um Altersarmut weiter zu bekämpfen», verspricht Alain Huber.

Beratung und EL-Rechner als Unterstützung
Gut jede dritte Sozialberatung bei Pro Senectute dreht sich um die Finanzen. «Häufig kommen Seniorinnen und Senioren wegen Finanzproblemen zu uns, die nicht wissen, dass sie Anspruch auf EL haben, wenn die Rente nicht genügt», so Huber. Die Mitarbeitenden der Pro Senectute Organisationen in allen Landesteilen helfen, Ansprüche an die Sozialversicherungen geltend zu machen. Auch der neu konzipierte EL-Rechner von Pro Senectute unterstützt dabei, einen EL-Anspruch abzuschätzen: www.prosenectute.ch/el-rechner 

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Medienmitteilung 29. Dezember 2020 (PDF, 714 KB)
EL-Factsheet Pro Senectute Schweiz (PDF, 1476 KB)

Bildlegende: Pro Senectute berät ältere Menschen und deren Angehörige kostenlos zu den Themen Finanzen und zu den neuen EL-Regelungen, die am 1. Januar 2021 in Kraft treten (Bild Pro Senectute Schweiz).

Damit alle älteren Menschen die Chance auf ein langes zufriedenes Leben in den eigenen vier Wänden haben, sind gemäss einer Studie von Pro Senectute Schweiz drei Faktoren ausschlaggebend: ein funktionierendes Umfeld, ausreichende Finanzen und bedarfsgerechte Betreuungsangebote. Ohne Umdenken wird die bereits bestehende Betreuungslücke angesichts des demografischen und gesellschaftlichen Wandels noch grösser.

Der Corona-Lockdown hat es wieder ins Bewusstsein gerufen: Ältere Menschen brauchen in ihren eigenen vier Wänden mit zunehmendem Alter Unterstützung. Bisher liegen aber kaum Daten über die Betreuungssituation von Seniorinnen und Senioren vor, die zu Hause leben. Eine neue Studie von Pro Senectute Schweiz * legt nun erstmals die Kosten einer bedarfsgerechten Betreuung zu Hause offen. Die Studie geht von über 660'000 Personen im Alter über 63 Jahren aus, die mindestens eine Betreuungsleistung benötigen. Auf Basis dieser Resultate hat Pro Senectute ein für die Schweiz einzigartiges Modell mit 20 Stufen der Betreuung zu Hause definiert – von einfachen Besorgungen bis zu komplexen Mehrfachleistungen. Das Modell soll dazu beitragen, den Bedarf an Betreuungsleistungen und deren Kosten sichtbar zu machen.

Betreuung zu Hause als Massnahme gegen Einsamkeit
Aktuell würden sich die Kosten einer bedarfsgerechten Betreuung zu Hause gemäss Studie schweizweit auf 4,2 bis 5,6 Milliarden Franken pro Jahr belaufen. Frappant: Dabei fallen nicht primär die Betreuungsbedürfnisse von Menschen ins Gewicht, die körperliche Einschränkungen haben, sondern von jenen, die einsam sind. Im Einzelfall verursacht die Betreuung dieser Menschen nur geringe Kosten, doch in der Summe erweist sie sich als grösster Kostentreiber. Dieser Befund zeigt: Ein funktionierendes Umfeld oder günstige, aber gezielte Unterstützungsleistungen tragen nicht nur dazu bei, Einsamkeit im Alter zu reduzieren, sondern haben erwiesenermassen auch einen positiven Einfluss auf die Gesundheit.

Betreuung zu Hause muss erschwinglich werden
Angehörige, Freunde und Nachbarn leisten heute den Löwenanteil der Betreuungsaufgaben. Mit zunehmendem Alter verändert sich jedoch der Bedarf an Unterstützung, womit das Umfeld an seine Grenzen stösst. In diesen Fällen besteht die Herausforderung häufig darin, externe Betreuungsleistungen zu finanzieren. Denn diese gehen heute zu einem grossen Teil zulasten der Betroffenen. Das können sich viele nicht leisten. «Pro Senectute wird sich den Herausforderungen der Finanzierung der Betreuungsangebote annehmen und nötigenfalls auf politischer Ebene aktiv werden», betont Alain Huber, Direktor von Pro Senectute Schweiz. Dank gezielter finanzieller Unterstützung könnten betreuungsbedürftige Menschen im Alter Unterstützung in Anspruch nehmen, um den Übertritt ins Pflegheim hinauszuzögern oder sogar ganz zu vermeiden. Das würde den Druck auf die Gesundheitskosten spürbar reduzieren.

Im Zentrum aller Überlegungen müssen die Bedürfnisse der älteren Menschen stehen – und diese verändern sich. «Pro Senectute wird ihre Angebote und Dienstleistungen entsprechend weiterentwickeln. Denn die Schweiz wird zu einer Gesellschaft des langen Lebens – und es braucht Betreuung, damit ein glückliches und möglichst selbstbestimmtes Leben im Alter für alle gesichert werden kann», so Huber.

Die Studie «Betreuung von Seniorinnen und Senioren zu Hause: Bedarf und Kosten»
Das Institut für Gesundheitsökonomie WIG der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften untersuchte im Auftrag von Pro Senectute Schweiz einerseits den Bedarf an Betreuungsleistungen für zu Hause lebende Seniorinnen und Senioren. Andererseits wurde eine Schätzung der Kosten für diese Betreuungsleistungen vorgenommen. Dies, weil die Betreuung älterer Menschen in ihrem Zuhause in den meisten Fällen informell erbracht wird, also freiwillig von Angehörigen oder von Institutionen wie Pro Senectute. Dies wird angesichts der immer älter werdenden Bevölkerung künftig nicht mehr möglich sein. Diese bislang einzigartige Studie versteht sich als ein erster Schritt, um daraus künftige Finanzierungsmöglichkeiten ableiten und diese in den politischen Diskurs einbringen zu können.

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Medienmitteilung 1. Oktober 2020 (PDF, 512 KB)
Studien-Summary (PDF, 3676 KB)

Digitale Angebote sind bei der Generation 65+ hoch im Kurs: 74 Prozent der Seniorinnen und Senioren sind heute online unterwegs. Jungsenioren können im Umgang mit digitalen Kommunikationstechnologien sogar mit der jüngeren Bevölkerung mithalten. Das ändert sich erst im hohen Alter. Der digitale Graben verschiebt sich und liegt neu bei 80 Jahren. Das geht aus der Studie «Digitale Senioren 2020» von Pro Senectute Schweiz hervor.

Seniorinnen und Senioren entdecken die Chancen digitaler Angebote und finden zunehmend Gefallen an der virtuellen Welt. Zu diesem Schluss kommt die nationale Studie «Digitale Senioren 2020»*, welche die Universität Zürich im Auftrag von Pro Senectute Schweiz noch vor der Corona-Krise durchgeführt hat. Die Studie zeigt, dass sich der Anteil der über 65-jährigen Internetnutzer innert eines Jahrzehnts von 38 auf 74 Prozent nahezu verdoppelt hat. Die mobile Nutzung des Internets hat seit 2015 gar um mehr als das Doppelte zugenommen – von 31 auf 68 Prozent. Zehn Jahre nach der ersten Befragung sind die Nutzungszahlen der jüngeren Seniorinnen und Senioren fast identisch wie jene der berufstätigen Bevölkerung.

Der digitale Graben zwischen Jung und Alt ist jedoch nicht verschwunden – er hat sich nur verschoben. Hochgerechnet gibt es in der Schweiz noch immer rund 400’000 Seniorinnen und Senioren, die das Internet nicht nutzen. 2010 waren es noch über 820’000. Ältere Menschen, die offline unterwegs sind, sind heute klar in der Minderheit und vorwiegend über 80 Jahre alt. Die «Onliner» unter den Seniorinnen und Senioren nehmen mit steigendem Alter ab: Während 95 Prozent der 65- bis 69-Jährigen das Internet nutzen, sind es bei den 80- bis 84-Jährigen 54 Prozent und bei den über 85-Jährigen noch 35 Prozent.

Neue digitale Angebote im Aufwind
Die Neugier älterer Menschen auf neue digitale Angebote und Apps wächst. Wurde vor fünf Jahren vor allem das Potenzial von E-Mails und Online-Fahrplänen entdeckt, rücken heute Instant-Messenger und allmählich Gesundheits-Apps sowie Fitness-Armbänder in das Bewusstsein der Seniorinnen und Senioren. Einen klaren Trend macht die dritte nationale Erhebung ausserdem beim Smartphone aus: In den letzten Jahren hat es sich zum wichtigen mobilen Alltagsgerät für die Informationssuche und Kommunikation gewandelt. Mittlerweile nutzen 69 Prozent der befragten Seniorinnen und Senioren ein Smartphone, 81 Prozent davon täglich. Trotz dieser Entwicklung bleiben Fernsehen (93 Prozent) und Radio (89 Prozent) die wichtigsten Informationsquellen für die Generation 65+. Die jüngeren Senioren im Alter von 65 bis 75 Jahren schauen sogar noch etwas öfter TV als Menschen im Alter über 80 Jahren.

Schulungen und Hilfestellungen bleiben wichtig
Gerade in Zeiten der digitalen Transformation, in der sich Online-Dienstleistungen und Self-Service-Technologien rasant weiterentwickeln, sind das Erlernen und der Umgang mit diesen Errungenschaften im Alter relevanter denn je. «Als Altersorganisation ist es uns wichtig, Seniorinnen und Senioren mit der digitalen Welt vertraut zu machen und ihnen mit Kursen und konkreter Unterstützung die Möglichkeiten der Digitalisierung zu eröffnen», sagt Alain Huber, Direktor von Pro Senectute Schweiz. Noch immer gibt es aber ältere Menschen, die keinen Zugang zum Internet und zu digitalen Angeboten haben. «Wir müssen dafür sorgen, dass diese Seniorinnen und Senioren nicht ausgegrenzt werden und den Anschluss an die Gesellschaft verlieren», so Huber.

Social Distancing dank digitaler Angebote überwinden
Wie wichtig digitale Kommunikationskanäle für die gesellschaftliche Teilhabe sind, hat sich während der Corona-Pandemie gezeigt: Viele Familien haben die Nutzung von Apps wie Facetime, Zoom oder WhatsApp mit den Grosseltern eingeübt, um in Zeiten der physischen Distanz visuell in Kontakt zu bleiben. «Unsere Erfahrungen zeigen, dass ältere Menschen die Nutzung digitaler Angebote infolge der Corona-Krise intensiviert und ihre digitalen Kompetenzen ausgebaut haben», bestätigt Huber. Digitale Hilfsmittel fördern aber nicht nur die gesellschaftliche Teilhabe älterer Menschen, sie erhöhen auch ihre Autonomie und Mobilität. So macht die Studie deutlich, dass sich Seniorinnen und Senioren dank des Internets selbstständiger und unabhängiger fühlen.

* Die Studie «Digitale Senioren 2020» wurde im Auftrag von Pro Senectute Schweiz durch das Zentrum für Gerontologie der Universität Zürich durchgeführt. Nach 2010 und 2015 wurden in der gesamten Schweiz erneut mittels einer repräsentativen telefonischen und postalischen Erhebung 1’149 Menschen im Alter ab 65 Jahren zu ihrem Umgang mit digitalen Kommunikationstechnologien befragt. Erhoben wurde ebenfalls das Mediennutzungsverhalten im Alltag sowie die generelle Einstellung gegenüber digitalen Dienstleistungen. Die Daten wurden im August und September 2019 erhoben. Die Hochrechnungen in dieser Medienmitteilung basieren auf den Zahlen «Bevölkerung 2019» des Bundesamts für Statistik (BFS), somit auf einem Total von 1’606’051 Menschen im Alter über 65 Jahren.

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Medienmitteilung 4.9.2020 (PDF, 573 KB)
Facts and Figures aus der Studie «Digitale Senioren 2020» (PDF, 1353 KB)
Download Studie (PDF, 2991 KB)

Vier Kinderromane mobilisieren in den kommenden Monaten in der Deutschschweiz für einen generationenübergreifenden Grosseinsatz: den Lesewettbewerb Prix Chronos 2021. Im Fokus der prämierten Geschichten sind das Alter und der Generationendialog. Pro Senectute und Pro Juventute hoffen auf viele neugierige Leserinnen und Leser.

Der Prix Chronos setzt ein Zeichen für die Generationensolidarität. Zum 17. Mal laden Pro Senectute und Pro Juventute Bibliotheken, Schulen, Jugendgruppen, Altersheime und Kirchgemeinden zur Teilnahme in der grössten Buchpreis-Jury der Schweiz ein. «Wir möchten die Teilnehmenden mit diesem Lesewettbewerb dazu animieren, sich mit seinen älteren respektive jüngeren Mitmenschen, ihren Bedürfnissen und Weltanschauungen auseinanderzusetzen», sagt Renate Ammon von Pro Senectute Schweiz. Der Generationen-Lesewettbewerb bietet dafür – trotz coronabedingter physischer Distanz – genügend Raum. So können sich Jugendliche wie auch Seniorinnen und Senioren ab sofort für den Prix Chronos anmelden und Teil einer altersgemischten Buchpreis-Jury werden.

Die nominierten Bücher 2021
Ob Schulklassen, die mit älteren Menschen aus der Gemeinde lesen. Ob Altersheime, die sich mit einer altersgemischten Lesegruppe aus einer Bibliothek treffen. Ob Grosseltern, die sich mit ihren Enkelkindern Zeit fürs Lesen nehmen: Gemeinsam werden die Teilnehmenden des Prix Chronos den Siegertitel der vier vom Schweizerischen Institut für Kinder- und Jugendmedien (SIKJM) selektionierten Jugendbücher küren:

  • «Mino und die Kinderräuber»: «Wie war das eigentlich früher, als Grossvater noch klein war?» Franco Supino ermuntert in seiner illustrierten Geschichte aus dem Alltag von Kindern mit italienischsprachiger Abstammung in der Schweiz der 1960er-Jahre zum generationenübergreifenden Erinnern und Erzählen.
  • «Opa und die Nacht der Wölfe»: Dass der Schein trügt, führt Nora Alexander in ihrer Abenteuergeschichte vor Augen, in der sich Enkel Olli manchmal für seinen – scheinbar – uncoolen Grossvater schämt.
  • «Hanna und der Flug des Adlers»: Das Anderssein, Toleranz, Gruppendruck und Wettkampf stehen im Zentrum dieser Erzählung aus der Feder von Christine Stahr.
  • «Ich bin hier bloss der Opa»: Hinter diesem Titel verbirgt sich Friedbert Stohners Kinderbuch aus Grosselternsicht. Ein Perspektivwechsel, der ältere Leserinnen und Leser zum Wiedererkennen und das jüngere Publikum zum Mitlachen einlädt.

Mehr Informationen zu den Teilnahmemöglichkeiten am Prix Chronos 2021 und zu den nominierten Büchern, die in über 40 Bibliotheken ausleihbar sind, finden Sie hier. Für Personen mit Legasthenie stehen die Werke wiederum als Hörbücher und E-Books in der Online-Bibliothek www.buchknacker.ch zur Verfügung. Leserinnen und Leser mit einer Seheinschränkung erhalten die Bücher in Grossdruck und Braille bei der SBS Schweizerische Bibliothek für Blinde, Seh- und Lesebehinderte.

Medienmitteilung 25. August 2020 (PDF, 593 KB)
Nominierte Bücher Prix Chronos 2021 (PDF, 732 KB)

Eine repräsentative Befragung von Pro Senectute Schweiz zeigt, dass viele ältere Menschen während der Corona-Krise auf Unterstützung zählen konnten und die Familie eine zentrale Rolle einnahm. Pro Senectute besorgt jedoch die Tatsache, dass fast zwei Drittel der Menschen * im Alter ab 50 Jahren unsicher sind, ob das Verhältnis zwischen Jung und Alt langfristig unter der Krise leiden könnte.

Die auf Bundesebene verordneten Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus stellten Wirtschaft, Politik und das gesellschaftliche Miteinander auf eine harte Bewährungsprobe. Eine Vielzahl von Rückmeldungen aus der Bevölkerung zeugte von der Befürchtung, dass sich der Dialog zwischen Jung und Alt negativ verändern könnte. Ob die Corona-Krise einen langfristigen Einfluss auf den Generationenzusammenhalt haben könnte, wollte Pro Senectute Schweiz mit einer repräsentativen Umfrage herausfinden. Dafür wurden in den letzten drei Wochen mehr als 1200 Personen im Alter ab 50 Jahren durch das Umfrageinstitut gfs Zürich befragt. Die Ergebnisse zeigen ein gemischtes Bild.

Generationensolidarität hat nicht unter Lockdown gelitten
Positiv zu werten ist, dass die Hilfe dort ankam, wo sie gebraucht wurde: 76 Prozent, respektive mehr als eine halbe Million Menschen im Alter ab 75 Jahren erfuhren in ihrem Alltag Unterstützung. Bei den 65- bis 74-Jährigen waren dies noch 56 Prozent. Ein Grossteil der über 50-Jährigen ist aktuell der Meinung, dass die Pandemie und die deshalb ergriffenen Massnahmen nicht zu einer Stigmatisierung älterer Menschen geführt haben. Fast 2,5 Millionen Menschen (73%) im Alter ab 50 empfinden, dass die Generationensolidarität während des Lockdowns kurzfristig sogar besser wurde.

Langfristige Konsequenzen schwer abschätzbar
Sorge bereitet Pro Senectute jedoch, dass 37 Prozent der Befragungsteilnehmenden, sprich 1,1 Millionen Menschen im Alter über 50 Jahren, aktuell nicht beurteilen können, ob das Altersbild bei jüngeren Menschen längerfristig Schaden nehmen könnte. Mehr als 700’000 Menschen gehen sogar von einer negativen Entwicklung aus. Diese Annahme ist bei Menschen im Alter zwischen 50 und 65 Jahren noch ausgeprägter. «Diese Unsicherheit müssen wir sehr ernst nehmen. Wir werden die Entwicklungen weiter genau beobachten», betont Alain Huber, Direktor von Pro Senectute Schweiz. «Sollte sich dieser Trend verstärken, werden wir vermehrt Gegensteuer geben müssen. Schliesslich fusst das Erfolgsmodell Schweiz auf einem einvernehmlichen Miteinander der Generationen und garantiert so Stabilität und Wohlstand», ergänzt Huber.

Familie, Nachbarn und Freunde als sozialer Anker
Sicherheit vermittelte hingegen das private Umfeld. So erhielten 67 Prozent der Personen im Alter über 50 Jahren während der Corona-Krise Unterstützung von Familienangehörigen, gefolgt von Nachbarschaftsinitiativen (19%), Freunden (12%) und Organisationen (6%). «Dies zeigt die grosse Bedeutung enger sozialer Netze sowohl in Krisensituationen wie auch im normalen Alltag», hebt der Direktor von Pro Senectute Schweiz hervor.

* Alle Hochrechnungen basieren auf den BFS Zahlen «Bevölkerung 2019» und einem Total von 3'416'208 Menschen im Alter über
50 Jahren.

Medienmitteilung 28. Mai 2020 (PDF, 472 KB)
Resultate gfs-Befragung Mai 2020 (PDF, 312 KB)

Mehr als 4'000 Seniorinnen und Senioren stellten mit Kindern im Alter zwischen zehn und zwölf Jahren für den Prix Chronos die grösste Literaturpreisjury der Schweiz. Allein in der Deutschschweiz lasen, besprachen und bewerteten über 2’000 Teilnehmende im letzten Halbjahr vier ausgewählte Jugendromane, die sich humoristisch und durchaus kritisch dem Thema der Generationenbeziehungen annehmen und zum gegenseitigen Verständnis beitragen.

«Oma zählt das Geld, aber das klappt nicht so gut», stellt Romy fest, die seit der Scheidung ihrer Eltern oft Zeit im Friseursalon ihrer Grossmutter verbringt. «Sie hat Stapel gemacht und braucht nur noch alles zusammenzuzählen. Das hat sie schon einmal gemacht. Aber offensichtlich stimmt es nicht. Vor Wut streicht sie das Ergebnis durch», beobachtet das Schulmädchen und ahnt noch nicht, dass dies erst der Anfang einer Bewährungsprobe für Jung und Alt sein würde. Oma Stine hat die Unterstützung ihrer Enkelin nämlich schon bald bitter nötig, denn sie ist dement und ihr Zustand verschlechtert sich rapide. Schliesslich muss Stine ihren Salon aufgeben und in ein Heim für Demenzkranke ziehen, wo es ihr nicht gut geht. Romy beschliesst kurzerhand, ihre Oma zu entführen und ihr einen grossen Traum zu erfüllen: eine Reise zurück in ihre Kindheit – nach Dänemark.

Das Siegerbuch des diesjährigen Prix Chronos Deutschschweiz der niederländischen Autorin Tamara Bos schafft es, eine unverhoffte Wendung des Lebens mit Charme und Herz zu erzählen und das noch immer tabuisierte Thema Alzheimer feinfühlig, aber direkt anzusprechen. Gerade in der jetzigen Situation, in der das Coronavirus den Rückzug ins Private bedingt, ist gute Lektüre gefragt. Das Siegerbuch der 16. Durchführung des Literaturpreises bietet auf 176 Seiten nicht nur kurzweilige Lektüre, sondern auch Gesprächsstoff für ein Telefonat mit den Grosseltern respektive den Enkeln.

Seit 16 Jahren im Dienste der Generationensolidarität
Der Prix Chronos fördert den Austausch zwischen den Generationen über gemeinsame Lektüre. Pro Senectute und Pro Juventute laden Bibliotheken, Schulen, Jugendgruppen, Altersheime und Kirchgemeinden zur Teilnahme ein und bringen so Menschen aus zwei Generationen zusammen. «Besonders in der heutigen schnelllebigen Zeit wollen wir daran erinnern, dass  es wichtig ist, Raum für generationenübergreifende Projekte zu bieten», sagt Renate Ammon, die für Pro Senectute Schweiz den Prix Chronos in der Deutschschweiz verantwortet. «Darum ist dieser Preis, der in der Deutsch- und Westschweiz über 4'000 Jugendliche und Senioren über das gemeinsame Lesen in Kontakt bringt, so wichtig. Wir leisten damit einen kleinen, aber nachhaltigen Beitrag für ein besseres Verständnis zwischen den Generationen.»

Beim Prix Chronos 2021 mitwirken
Neben Tamara Bos Werk «Romys Salon» standen drei weitere Generationengeschichten zur Auswahl. Die Buchauswahl traf das Schweizerische Institut für Kinder- und Jugendmedien (SIKJM). Die SBS Schweizerische Bibliothek für Blinde, Seh- und Lesebehinderte war ausserdem dafür besorgt, dass alle Werke in geeigneter Form für Menschen mit Legasthenie oder einer Seheinschränkung zugänglich sind.

Bald bietet sich die Gelegenheit, das nächste Gewinnerbuch des Prix Chronos  zu wählen. Ab August sind die nominierten Bücher 2021, die auf prixchronos.ch  aufgeschaltet sind, in rund 40 Bibliotheken ausleihbar. Für Personen mit Legasthenie stehen die Werke wiederum als Hörbucher und E-Books in der Online-Bibliothek buchknacker.ch zur Verfügung. Leserinnen und Leser mit einer Seheinschränkung erhalten die Bücher in Grossdruck und Braille bei der SBS.

Medienmitteilung 5. Mai 2020 (PDF, 664 KB)

«Amigos», der Einkauf- und kostenlose Lieferservice von Migros und Pro Senectute, stösst auf grosses Echo: Innert weniger Tage haben sich über 13‘000 Helferinnen und Helfer registriert, darunter schweizweit bekannte Profisportler. Bis heute konnten bereits 3‘400 Bestellungen an Menschen aus Risikogruppen nach Hause geliefert werden. Nun wird der Einkauf- und Heimlieferservice auch in der Westschweiz und im Tessin angeboten.  

Der Einkauf- und kostenlose Lieferservice von Migros und Pro Senectute ist seit dem Start vor einer Woche ein grosses Bedürfnis – und die Solidarität der Schweizer Bevölkerung ist überwältigend: In der Deutschschweiz haben sich seit Anfang letzter Woche mehr als 13‘000 freiwillige Helferinnen und Helfer registriert. Innert weniger Tage haben diese unter Einhaltung der Hygiene- und Verhaltensregeln des Bundesamts für Gesundheit über 3’400 Lieferungen mit dringend benötigten Lebensmitteln an Personen aus Risikogruppen und Menschen in Quarantäne geliefert.

Auch in der Westschweiz und im Tessin
Migros und Pro Senectute dehnen «Amigos» nun auf die Westschweiz und das Tessin aus. Als freiwillige Helferinnen und Helfer registrieren können sich alle gesunden Personen, die gerne Nachbarschaftshilfe leisten möchten. Damit können die Migros und Pro Senectute während der aktuellen Ausnahmesituation einen schweizweiten Heimlieferdienst für Menschen aus Risikogruppen anbieten, sodass sie, wie vom Bundesrat empfohlen, zuhause bleiben können. Das Angebot kann in den Städten und flächendeckend in den ländlichen Regionen der Schweiz genutzt werden. 

Nebst der riesigen Solidarität aus der Bevölkerung erhält die Nachbarschaftshilfe Support von prominenten Sportlern: Mitglieder zahlreicher bekannter Sportclubs haben ihre Hilfe angeboten und bringen Bestellungen direkt an die Haustür. So engagieren sich der Schweizer Fussballmeister, der BSC Young Boys, der FC Aarau, der FC Thun und Rot-Schwarz Thun. Von den Eishockeyclubs sind unter anderem die SCL Tigers, der EHC Biel und der SC Langenthal mit von der Partie. Und auch  die Handballer vom BSV Bern, von Wacker Thun und dem HSC Suhr Aarau liefern Bestellungen aus. Unzählige positive Rückmeldungen von Kunden aus der Risikogruppe zeigen, dass der Einsatz der Freiwilligen enorm geschätzt wird.

Perfekte Ergänzung zu bestehenden Hilfsangeboten
Für Pro Senectute Schweiz ist «Amigos» eine sehr gute Ergänzung zu den bereits bestehenden Hilfsprojekten der 24 kantonalen und interkantonalen Pro Senectute Organisationen, der Kantone, Gemeinden und von vielen Privaten. «Wir erhalten sehr viele positive und schöne Rückmeldungen von Seniorinnen und Senioren», sagt Peter Burri Follath, Leiter Kommunikation von Pro Senectute Schweiz. Auch an Menschen ohne Internetzugang wurde gedacht: So ist es möglich, dass Verwandte und Bekannte eine Bestellung für ältere Personen oder Menschen ohne Internetzugang aufgeben und zur Risikoperson nach Hause liefern lassen. Zusätzlich sind die Migros und Pro Senectute daran, in den nächsten Tagen eine Bestellmöglichkeit per Telefon aufzubauen. 

Personen aus allen Risikogruppen sowie Menschen in Quarantäne oder Selbstisolation bestellen ihren Einkauf auf www.amigos.ch. Die ersten Erfahrungen zeigen, dass sich bereits wenige Minuten später eine Helferin oder ein Helfer findet, um die Lebensmittel einzukaufen und den Bestellern vor die Haustür zu bringen. Die Heimlieferung ist für die Besteller der Risikogruppe kostenlos. Sie können den Bringern bei der Online-Bestellung ein freiwilliges digitales Trinkgeld von fünf Franken geben. Damit wird eine Übergabe von Bargeld bei der Lieferung vermieden. 

Medienmitteilung 2. April 2020 (PDF, 488 KB)

Personen aus Risikogruppen sollen in der aktuellen Ausnahmesituation zuhause bleiben und nicht selber einkaufen. Daher startet die Migros mit Pro Senectute eine neue Möglichkeit zur Nachbarschaftshilfe und bietet einen kostenlosen Heimlieferservice für Lebensmittel für Risikogruppen an. Das Angebot wird am Dienstag in der Region der Migros Genossenschaft Aare lanciert und soll anschliessend auf die ganze Schweiz ausgedehnt werden. Das Angebot ergänzt alle bestehenden lokalen Hilfeleistungen ideal. So können bereits aktive Hilfsnetzwerke die Plattform nutzen.

Die Migros startet in Zusammenarbeit mit Pro Senectute vorübergehend eine neue Möglichkeit der Nachbarschaftshilfe. Personen aus Risikogruppen und Menschen in Quarantäne oder Selbstisolation können damit dringend benötigte Lebensmittel und Waren des täglichen Bedarfs kostenlos nach Hause bringen lassen. Als Helferinnen und Helfer registrieren können sich alle gesunden Personen, die gerne Nachbarschaftshilfe leisten. Dies können zum Beispiel Personen sein, die sich in neu entstandenen lokalen Hilfsnetzwerken organisiert haben. Aber auch Migros-Mitarbeitende können eingesetzt werden, die aufgrund der Ausnahmesituation zurzeit keine fixe Arbeitszuweisung haben.

Die Registrierung als Bringer funktioniert via App von Amigos, welche ab sofort in den App-Stores gratis erhältlich ist. Besteller müssen lediglich die Amigos-Website aufrufen, sich dort registrieren und schon kann die Bestellung aufgegeben werden.

Kostenlose Heimlieferung via Website
Personen der Risikogruppen sowie Menschen in Quarantäne oder Selbstisolation können als Besteller online ihre Einkäufe tätigen. Freiwillige Bringer aus der Nicht-Risikogruppe erledigen die Einkäufe und bringen sie – ohne direkten Kontakt – kostenlos zu den Bestellern nach Hause.

Die Heimlieferung ist für die Besteller kostenlos. Sie können den Bringern bei der Bestellung ein freiwilliges digitales Trinkgeld von fünf Franken geben. Damit soll eine Übergabe von Bargeld bei der Lieferung auf jeden Fall vermieden werden. Eine Möglichkeit zur telefonischen Bestellung wird in Kürze ebenfalls eingeführt.

Start bereits heute Dienstag
Die eindrückliche Solidaritätswelle in der ganzen Schweiz zeigt, dass das Bedürfnis für einen weiteren Versorgungskanal für die Risikogruppen besteht. Die Nachbarschaftshilfe startet daher bereits heute Dienstag, 24. März 2020, im Einzugsgebiet der Migros Genossenschaft Aare (Aargau, Bern, Solothurn). Das Angebot soll baldmöglichst auf die ganze Schweiz ausgeweitet werden. Die Migros reaktiviert dazu die Technologie ihres Bringdiensts Amigos und stellt diese vorübergehend für die Initiative zur Verfügung. Alain Huber, Direktor von Pro Senecute Schweiz, begrüsst die Initiative: «Wir erachten die gemeinsame Dienstleistung mit der Migros als ideale Ergänzung zu den bestehenden Hilfeleistungen vor Ort. Wir gehen davon aus, dass in den nächsten Tagen und Wochen alle lokalen Organisationen noch mehr gefordert sein werden, um die Risikogruppen in der Deckung ihres täglichen Bedarfs zu unterstützen.»

Hygieneregeln strikt einhalten
Die Migros und Pro Senectute appellieren an alle Personen der Nicht-Risikogruppe, sich als Bringer zu registrieren, damit die Nachbarschaftshilfe möglichst rasch Fahrt aufnimmt. Bringer und Besteller müssen sich jedoch jederzeit an die Sicherheits- und Hygieneweisungen des Bundesamts für Gesundheit halten und dies online bestätigen. Bringer werden via die Amigos-App explizit daraufhin geschult.

Die Coronavirus-Pandemie und die von Bund und Kantonen eingeleiteten Schutzmassnahmen haben weitreichende Folgen. Nicht nur das soziale Leben wird stark eingeschränkt: Viele Menschen werden in eine Notlage geraten oder sind bereits davon betroffen. Deshalb ruft die Glückskette mit Unterstützung der SRG zum Spenden auf. Die gesammelten Gelder werden für Sofort- und Sozialhilfe in der Schweiz eingesetzt. Dort, wo Bund und Kantone nicht mehr helfen können. Spenden sind ab sofort möglich: online unter www.glueckskette.ch oder per E-Banking auf Postkonto 10-15000-6 mit dem Vermerk «Coronavirus». Zudem unterstützt die Glückskette die Verbreitung der vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfohlenen Schutzmassnahmen aktiv, damit sich alle mit den Schwächsten in unserer Gesellschaft solidarisch zeigen. Diese Krise können wir nur gemeinsam meistern.

Die Glückskette steht für Solidarität im Katastrophenfall und bietet Unterstützung dort, wo der Staat nicht helfen kann. Die Stiftung hat in ihrer Geschichte bisher nur sehr selten soziale Notlagen in der Schweiz adressieren müssen, welche aufgrund eines wirtschaftlichen Einbruchs entstehen. «Als ich vor zwei Monaten als neuer Direktor die Verantwortung der Glückskette übernahm, hätte ich nie gedacht, dass meine erste Spendensammlung die Schweiz betrifft. Dass eine Pandemie die Schweiz in Geiselhaft hält war für mich unvorstellbar. Umso mehr zähle ich auf die viel bewiesene Solidarität der Schweizerinnen und Schweizer, um diese Krise gemeinsam zu überwinden», erklärt Roland Thomann, Direktor der Glückskette. 

Bund und Kantone haben im vorliegenden Fall in Aussicht gestellt, die notwendigen Mittel zur Verfügung zu stellen, um die wirtschaftlichen Folgen aufzufangen. Dennoch wird es Menschen geben, die durch alle sozialen Netze fallen. Ziel dieser Sammlung ist es, rasch Soforthilfe zu ermöglichen: zum Beispiel für ältere oder behinderte Menschen, die krank sind, in Isolation leben und auf Hilfe von aussen angewiesen sind oder Personen, die Opfer von häuslicher Gewalt sind. Ausserdem soll auch Unterstützung für Obdachlose, die mittellos sind und Menschen, die in Gemeinschaftsunterkünften leben (Migranten, Pflegekinder, Kranke) und Einzelpersonen und Familien, die von den wirtschaftlichen, sozialen und gesundheitlichen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in der Schweiz sehr stark betroffen sind, geleistet werden.

Subsidiäre Hilfe
Die Glückskette steht mit mehreren Organisationen für die Umsetzung der Soforthilfe in Kontakt, insbesondere mit Caritas Schweiz und deren Regionalorganisationen und dem Schweizerischen Roten Kreuz und seinen kantonalen Verbänden, den Regionalvereinen des Schweizerischen Arbeiterhilfswerks SAH und den kantonalen und interkantonalen Pro Senectute Organisationen. Hilfsgesuche sollen direkt an diese Organisationen gerichtet werden. Diese sind besser für solche Anfragen gerüstet und können unverzüglich Hilfe leisten. Die Glückskette prüft auch die Möglichkeit, Organisationen im Bereich der Lebensmittelhilfe zu unterstützen. In einer zweiten Phase ist geplant, mit weiteren Hilfsorganisationen in der Schweiz zusammenzuarbeiten.

Die unterstützten Aktionen müssen in jedem Fall subsidiär zu den öffentlichen Massnahmen sein. Für die Entscheide zur Vergabe der Spendengelder wird eine Expertenkommission eingerichtet. Wie bei anderen Spendenaktionen der Glückskette wird diese Kommission anhand sehr präziser Richtlinien entscheiden, welche Projekte und Aktionen unterstützt werden.

Nationale Lancierung ohne Telefonzentrale
Die Glückskette nimmt ab sofort Spenden online auf www.glueckskette.ch oder per E-Banking auf das Postkonto 10-15000-6 mit dem Vermerk «Coronavirus» entgegen. Anders als bei regulären Sammlungen können aus logistischen Gründen infolge der Coronavirus-Pandemie keine nationalen Telefonzentralen für Spendenversprechen organisiert werden.

Gemeinsamer Aufruf zur Solidarität mit dem BAG
Die ausserordentliche Situation erfordert ungewöhnliche Massnahmen: Zusätzlich zum nationalen Spendenaufruf will die Glückskette gemeinsam mit dem Bundesamt für Gesundheit BAG zur Solidarität mit den Verletzlichsten aufrufen. Die Glückskette kommuniziert aktiv alle vom BAG geforderten Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie, insbesondere das Social Distancing. Es braucht die Solidarität aller, um diese Krise zu überstehen.

Medienmitteilung 23. März 2020 (PDF, 151 KB)

Das Coronavirus grassiert und drastische Massnahmen dominieren unseren Alltag. Pro Senectute appelliert an alle, insbesondere an die Seniorinnen und Senioren, sich unbedingt an die Vorgaben des Bundes und der Kantone zu halten.

Ältere Menschen sind in dieser Ausnahmesituation besonders gefordert: Sie sind eine Risikogruppe, da einerseits das Immunsystem ab 50 Jahren nachweislich weniger leistungsfähig ist und andererseits im Alter zusätzliche Erkrankungen auftreten. Zudem wissen wir heute, dass die allermeisten Todesfälle aufgrund des Coronavirus Menschen im Pensionsalter betreffen.

Dies zwingt vor allem die Seniorinnen und Senioren, ihren Alltag stark einzuschränken und auf wichtige soziale Kontakte – sogar in der Familie – zu verzichten. Dieser Verzicht dient jedoch nicht nur dem eigenen Schutz. Es gilt auch, in dieser Notsituation unter allen Umständen die Kapazitäten der Gesundheitsversorgung zu entlasten. «Uns fällt auf, dass dies schnell einmal aus dem Fokus rücken kann», sagt Eveline Widmer-Schlumpf, Stiftungsratspräsidentin von Pro Senectute Schweiz.

Pro Senectute appelliert deshalb an die ganze Bevölkerung, die Massnahmen des Bundes und der Kantone strikt zu befolgen, Solidarität im Alltag zu zeigen sowie Geduld und Zuversicht aufzubringen. «Die Massnahmen sind für alle einschneidend und teils äusserst hart. Aber sie sind nötig. Nur gemeinsam lässt sich das Coronavirus eindämmen», betont Eveline Widmer-Schlumpf.

«Wir müssen heute leider davon ausgehen, dass sich diese Situation in nächster Zeit nicht entspannen wird. Pro Senectute prüft aus diesem Grund verschiedene Massnahmen zur Unterstützung der älteren Bevölkerung», erklärt die Stiftungsratspräsidentin. Die 24 kantonalen und interkantonalen Pro Senectute Organisationen beurteilen die Situation laufend und stehen in engem Kontakt mit den zuständigen Behörden. Die 130 Beratungsstellen bleiben nach wie vor telefonisch erreichbar.

Die Situation rund um das Coronavirus spitzt sich in der Schweiz zu. Zu den Risikogruppen gehören ältere Menschen, die sich zum eigenen Schutz zunehmend ins Private zurückziehen müssen. Soziale Kontakte sind für ältere Menschen jedoch sehr wichtig. Eine Möglichkeit, etwas gegen die soziale Isolation zu tun, ist die Telefonkette von Pro Senectute.

Wir befinden uns in einer Ausnahmesituation. Das Coronavirus ist ein grosses Risiko für Seniorinnen und Senioren. Deshalb stehen alle in der Pflicht, einen Beitrag zum Schutz der älteren Mitmenschen zu leisten. Nebst den strikt einzuhaltenden Hygieneregeln des Bundes tragen die sinnvollen Verhaltensempfehlungen massgeblich dazu bei, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Die Weisung zum «Social Distancing», der sozialen Distanzierung, ist besonders ernst zu nehmen. Es gilt, im öffentlichen Raum idealerweise einen Abstand von zwei Metern zu wahren, Menschenmengen zu meiden und die sozialen Kontakte unter Abwägung der Risiken vorübergehend einzuschränken.

Besondere Zeiten, besondere Massnahmen
Gerade ältere Menschen haben jedoch ein ausgeprägtes Bedürfnis, soziale Kontakte zu pflegen. Pro Senectute Schweiz empfiehlt aus diesem Grund ihre Telefonkette. Die Idee ist einfach und basiert auf dem aus der Schulzeit bekannten Klassenalarm: Einmal in der Woche rufen sich die Teilnehmer einer Telefonkette reihum an. Sie erkunden sich nach dem gegenseitigen Wohlbefinden und tauschen Neuigkeiten aus. So können wir zusammen ein Zeichen gegen die soziale Isolierung setzen. Informationen zur Telefonkette finden sich unter www.prosenectute.ch/telefonketten.

Um Seniorinnen und Senioren zu schützen, hat Pro Senectute das Kursprogramm stark reduziert oder gar ganz abgesagt und rät Grosseltern ab, die Enkelkinder zu hüten oder Besuch zu empfangen. «Ich weiss, das tönt heftig», sagt Alain Huber, Direktor von Pro Senectute Schweiz, «aber der Schutz der älteren Bevölkerung hat jetzt Vorrang – eine ausserordentliche Situation erfordert ausserordentliche Massnahmen.»

Die 24 kantonalen und interkantonalen Pro Senectute Organisationen beurteilen die Lage mehrfach täglich. «Wir appellierten daran, bei der Lagebeurteilung eher vorsichtig zu sein und Angebote bei Bedenken abzusagen», so Alain Huber weiter. Entsprechend empfiehlt Pro Senectute Schweiz auch seinen engagierten freiwilligen Senioren im Klassenzimmer oder Lesetandem mit Schülern, die kommenden Termine auszusetzen.

Je näher die Pensionierung rückt, desto intensiver beschäftigen sich Menschen in der Schweiz mit ihrer Wohnsituation im Alter. Nur jeder Zehnte hat sich aber – laut der aktuellen Studie «Wohnen im Alter» von Pro Senectute Schweiz und Raiffeisen – vor der Pensionierung schon einmal zur Wohnsituation im Alter beraten lassen.

Über eine Million Babyboomer, jeder fünfte Beschäftigte in der Schweiz, werden in den nächsten zehn Jahren in der Schweiz pensioniert werden. Die zwischen 1946 und 1964 geborenen Menschen wollen auch im Alter ein unabhängiges, selbstbestimmtes Leben führen. Voraussetzung dafür ist unter anderem eine rechtzeitige finanzielle Vorsorge, damit die finanziellen Mittel in der Pensionierung möglichst bis ans Lebensende ausreichen.

Mit der Wohn- und Lebenssituation nach der Pensionierung setzen sich Wohneigentümer wie Mieter gleichermassen auseinander, wie die soeben veröffentlichte Studie «Wohnen im Alter» von Pro Senectute Schweiz und Raiffeisen feststellt. Fast zwei Drittel der 35- bis 44-jährigen Befragten hat sich bereits Gedanken zur Wohnform im Rentenalter gemacht. Dennoch haben sich erst 10% der Befragten schon einmal beraten lassen. Expertise wäre dabei gefragt, denn nur jeder Fünfte fühlt sich ausreichend kompetent im Thema. Sämtliche Altersgruppen ab 35 Jahren würden eine umfassende Finanzberatung zum Thema «Wohnen im Alter» mehrheitlich von einer Bank begrüssen.

Zufriedenheit in eigenen vier Wänden grösser

Befragt zur aktuellen Wohnsituation sind Menschen mit Eigenheim durch alle Altersgruppen hindurch zufriedener als Leute in Miete. Was aber auffällt ist, dass sich die Zufriedenheit bei den Mietenden mit zunehmendem Alter markant positiv verändert: von über 60% im Alter von 35 bis 44 Jahren bis knapp 90% bei den Personen zwischen 65 und 75 Jahren. Der Grossteil der älteren Menschen bis 75 Jahre braucht gemäss eigener Einschätzung praktisch keine Unterstützung im Alltag (putzen, einkaufen, körperliche Hygiene etc.). Wer dennoch Hilfe benötigt, zieht in der Regel Familienangehörige bei.

Mit zunehmendem Alter steigt zudem die Akzeptanz von altersgerechten Wohnformen wie Alterswohnungen, Generationenwohnen oder Seniorenresidenzen. Das Bewerbungsverfahren für eine Alterswohnung und der Verkauf des Eigentums müssen aber unkompliziert sein. «Gesundheitliche Gründe und grössere Veränderungen im privaten Umfeld wie Scheidung, Todesfall, Betreuungs- und Pflegebedürftigkeit sind für mehr als die Hälfte der Befragten zwingende Gründe für einen Wohnungswechsel im Alter. Finanzielle Gründe spielen in diesem Alter und bei den befragten Personen noch eine untergeordnete Rolle», erklärt Peter Burri Follath, Leiter Marketing und Kommunikation bei Pro Senectute Schweiz.

Wunsch nach umfassender Beratung ist gross

«Die Ergebnisse der Studie zeigen uns auch, dass die Finanzierbarkeit und Tragbarkeit von Wohneigentum im Alter grundsätzlich noch kein allgemeines Problem darstellt. Bei den Personen, welche Probleme mit der Finanzierung von Wohneigentum nach der Pensionierung haben, dürfte dies mehrheitlich bereits vor dem Ausscheiden aus dem Erwerbsleben ein Thema gewesen sein», erklärt Roland Altwegg, Leiter Produktmanagement bei Raiffeisen Schweiz. Dies zeigt, wie wichtig die Unterstützung bei Fragen zu Vorsorgelösungen und der Finanzierung von Wohneigentum im Alter ist.

Eine Vorsorgeberatung ist denn auch dringend notwendig. Denn mit der finanziellen Vorsorge für das Wohnen im Alter beschäftigt sich insgesamt nur gut ein Viertel der 35- bis 64-Jährigen intensiv. Je älter die Person ist, desto stärker beschäftigt sie sich mit der finanziellen Vorsorge für das Wohnen im Alter. Auch Wohneigentümer befassen sich häufiger und intensiver mit dem Thema als dies Mieter tun. Das Vermögen hat hingegen nur einen äusserst geringen negativen Effekt.

Der Wunsch nach einer umfassenden Beratung zur Planung der Pension ist gross, wie die Studie ebenfalls aufzeigt: Themen wie Renovationen/Sanierungen, Wohn- und Umgebungsgestaltung, passende Wohnformen im Alter, Klärung der Vorsorge- und Pensionierungssituation, Fragen zur Erbschaft/Testament und zur vorsorglichen Regelung von Ausnahmesituationen (Vorsorgeauftrag, Patientenverfügung, Pflegesituation) sollten dabei angesprochen werden. Eine solche Beratung sollte rechtzeitig, spätestens mit 55 Jahren in Anspruch genommen werden, empfehlen die Verfasser der Studie.

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Bei der online-Befragung der Studie «Wohnen im Alter» von Pro Senectute Schweiz und Raiffeisen machten 1004 Personen (im Alter von 35 bis 75 Jahren) in der Deutschschweiz, Westschweiz und im Tessin mit.

Heute werden in der ganzen Schweiz über 50‘000 selbstgestrickte Becherwärmer, sogenannte Cupholder, beim Kauf von einem „Coffee-to-go“ abgegeben. Mit dieser Aktion machen Pro Senectute und Alzheimer Schweiz auf Demenz und ihre Folgen im Alltag aufmerksam.

Seit letztem September haben unzählige Freiwillige schweizweit über 50’000 kunterbunte Cupholder gestrickt. Heute, am 22. Januar 2020, werden sie in der ganzen Schweiz beim Kauf von einem «Coffee to go» überreicht, mit einer Infokarte mit einfachen Tipps für den Umgang mit Menschen mit Demenz. Die Kampagne findet bereits zum zweiten Mal statt. Im letzten Jahr haben Pro Senectute und Alzheimer Schweiz gemeinsam mit dem Schweizer Bäcker-Confiseurmeister-Verband auf Demenz und ihre Folgen im Alltag aufmerksam gemacht. In diesem Jahr war die Teilnahme auch für Cafés, Restaurants, Tankstellen und Kioske offen. Das Sphères an der Hardturmstrasse 66 in Zürich war die erste Verkaufsstelle, die sich angemeldet hat. Der Inhaber, Philipp Probst möchte mithelfen, das Bewusstsein für Demenz zu vergrössern: «Demenz sollte nicht tabuisiert werden und Betroffene sollen wissen, wo Sie Unterstützung erhalten und sich nicht abkapseln. Mit der Aktion im Sphères hoffe ich, beim einen oder andern einen Stein ins Rollen zu bringen und ein Bewusstsein für diese Krankheit zu schaffen».

In der Schweiz leben heute rund 155’000 Menschen mit Demenz. Sie gehören zu unserer Gesellschaft und wir können alle dazu beitragen, dass sie weiterhin Teil des öffentlichen Lebens bleiben. Und genau hier setzt die nationale «Mitmachaktion» an, welche von einer Kampagne im öffentlichen Nahverkehr begleitet wird. Pendlerinnen und Pendler werden mit Infokarten darauf sensibilisiert, worauf im Gespräch mit einer erkrankten Person im Alltag zu achten ist und wie man bei einer orientierungslosen Person richtig reagiert und Hilfe leisten kann. Die Verkaufsstellen rund um den öffentlichen Verkehr eignen sich besonders gut, um die Botschaft unter die Leute zu bringen. Kundschaft jeden Alters, aber vor allem auch viele junge ÖV-Nutzer beziehen hier ihren Kaffee und können so erreicht werden.

Weitere Informationen zur Kampagne finden Sie auf unserer Webseite, auf Facebook @memoinfoch und auf Instagram mit dem Hashtag #vollpersönlich.